Autismus ist keine Krankheit, sondern eine neurodivergente Form der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. In der Begegnung mit autistischen Menschen treten jedoch immer wieder Missverständnisse, Fehleinschätzungen und Hürden auf – auch in professionellen Kontexten. Dieses Seminar zielt darauf ab, das Verständnis für Autismus zu vertiefen und Beratungs- und Therapieprozesse inklusiver zu gestalten. Ein praxis- und erfahrungsnahes Seminar für Berater:innen und Psychotherapeut:innen, welche wissen möchten, von was Autist:innen in beratenden und therapeutischen Kontexten am meisten profitieren und was kontraproduktiv sein kann, ohne dass man es merkt.
Folgende Themen stehen im Mittelpunkt:
Bewusst nehmen wir uns Zeit für Fragen, welche aus authentischen Innenperspektive einer autistischen Person und fachlich-therapeutischen Perspektive beantwortet werden können. Dieser gemeinsame Blick ermöglicht es, Theorie und Lebensrealität zu verbinden – für mehr Sensibilität, Wirksamkeit und Verbindung im therapeutischen Kontext.
Termin
31. März 2026
Zeit
9.15 – 12.30 / 13.45 – 17.00
Preis
CHF 260.-
Credits
Es werden 8 Credits bestätigt
Anmeldung
Anmeldeformular ausfüllen und mailen an
info@zsb-bern.ch
Die Platzzahl ist auf 25 Teilnehmende beschränkt.
Dozentin
Flavia Schmidli
eidg. anerkannte Psychotherapeutin, Fachpsychologin für Rechtspsychologie FSP, Geschäftsführerin Psychotherapie & Forensik GmbH, Supervisorin, Dozentin an der FHNW Olten und an der PHZH. Neurotypisch wahrnehmend und überzeugt davon, dass wir mit und nicht über Menschen mit Erfahrungen sprechen sollen
L.W.
Selbst im Autismus-Spektrum weiss sie aus eigener Erfahrung, wie es ist, „in so einem Kopf zuhause zu sein“ – mit einer anderen Art zu denken, zu fühlen und wahrzunehmen. Sie kennt die vielen kleinen und grossen Missverständnisse, die im Alltag wie auch in professionellen Kontexten zwischen neurotypischen und autistischen Menschen entstehen – und welche Auswirkungen diese haben können.
Gemeinsam bieten wir seit einigen Jahren Gruppentherapien für Menschen im Spektrum an und geben Fachinputs zum Thema Autismus und psychische Gesundheit.
Die Familienrekonstruktion ist eine «systemische Selbsterfahrung in der Gruppe» und eine diagnostische und therapeutische Methode, mittels welcher die eigenen familiären Prägungen, deren Wirkungen und Wechselwirkungen erkannt und räumlich-bildlich dargestellt werden können. Der Zugang zur eigenen Biografie ist Grundlage von Lebenszufriedenheit und für die Entwicklung einer professionellen Haltung sowie für die Sicherung der Qualität des eigenen therapeutischen Handelns von grosser Bedeutung. Die Gruppenselbsterfahrung startet 2–3-mal jährlich und findet in geschlossenen Gruppen (max. 12 Studierende) statt. Die Selbsterfahrungsleitung achtet auf einen wohlwollenden und für eine Selbstöffnung notwendigen sicherheitsspenden Beziehungsrahmen. Sie steht unter Schweigepflicht und hat keine weiteren Dozent:innenaufträge innerhalb der Weiterbildung. Für psychologische Psychotherapeut:innen ist die Teilnahme integraler Bestandteil der Psychotherapieweiterbildung und obligatorisch. Für angehende ärztliche Psychotherapeut:innen wird der Besuch der Familienrekonstruktion empfohlen.
Ausschreibung und Anmeldung
Im Vertiefungskurs wird einerseits theoretisches Wissen und Können aus der systemischen Therapiepraxis störungs- sowie themenspezifisch vertieft und eingeübt. Andererseits werden innerhalb der psychopathologischen oder psychiatrischen Spezialgebiete auch andere evidenzbasierte Therapieverfahren vermittelt. Die emotionsfokussierte Vorgehensweise wird gefestigt und auf unterschiedliche Settings (Einzel-, Paar- sowie Elternsetting) ausgeweitet. In der Mitte des Vertiefungskurses findet die Einführung in die Abschlussarbeit statt, die bis zum Abschlusskolloquium am Ende des Vertiefungskurses fertiggestellt werden muss. Während des Vertiefungskurses finden zwei Supervisionsblöcke in der Gruppe statt mit je wechselnden Gruppen-Supervisor:innen pro Block. Der Vertiefungskurs schliesst mit einem Abschlusskolloquium und einer mündlichen Prüfung ab.
Im Grundkurs werden Konzepte und Methoden der systemischen Therapiepraxis anhand von Einblicken in reale Therapiefälle der Dozierenden anwendungsbezogen vermittelt. Die systemische Grundhaltung und die Gespr.chsführung im Mehrpersonensetting wird geübt und u.a. anhand von Videosequenzen analysiert. Im Weiteren werden die therapeutischen Schwerpunkte der bindungsbasierten und emotionsfokussierten Therapie eingeführt und die ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Psychotherapie vermittelt. Separat eingegangen wird ausserdem auf die die relevanten Ergebnisse aus der Psychotherapieforschung und der Qualitätssicherung. Die Gruppen-Supervisionen starten im zweiten Drittel des Kurses. Der Grundkurs wird mit einem Abschlussseminar inklusive Kompetenzüberprüfung abgeschlossen.
Daten und Inhalte_GrK 15, AUSGEBUCHT