Essstörungen

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Essstörungen

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Mit einer Lebenszeitprävalenz von 3.5 % für Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge Eating handelt es sich bei diesen Essstörungen um häufige und gravierende psychische Erkrankungen, bei denen nach voll ausgebildetem Störungsbild Spontanremissionen äusserst selten sind.

Die grossen Auswirkungen, die Essstörungen auf die betroffenen Personen haben, machen auch vor deren Umfeld nicht Halt. Jeder Mensch befindet sich in einem sozialen System, der Familie, der Gesellschaft im Allgemeinen. Angehörige, Freunde, Lehrpersonen oder das Arbeitsumfeld sind oft hilflos in ihren Bemühungen unterstützend Einfluss zu nehmen, da insbesondere bei der Anorexia nervosa die Motivation zur Veränderung für die Betroffenen selbst eine Gefährdung des Lösungsweges darstellt, der ihnen hilft, ihre Ängste in Schach zu halten. Was für dieses Störungsbild zutrifft lässt sich auch auf andere Arten von Essstörungen übertragen, indem davon ausgegangen wird, dass insbesondere Angehörige als Ressourcen in die Therapie miteinbezogen werden sollten und oftmals erst dadurch Heilungsprozesse möglich werden (Mithilfe der Stärkung vorhandener Beziehungen bzw. der Aktivierung des Bindungsbedürfnisses der Betroffenen In Ergänzung zur systemisch-bindungsorientierten Arbeit, besonders im Bereich der Anorexiebehandlung, haben sich kognitiv-verhaltenstherapeutische Bausteine als wirksam erwiesen.

Ziele

  • Die wichtigsten epidemiologischen, biologischen, psychologischen, familiären und gesellschaftlichen Fakten im Zusammenhang mit Essstörungen sind bekannt.
  • Die Studierenden kennen unterschiedliche Behandlungssettings sowie deren Vor- u. Nachteile, verschiedene Therapiemodelle (i.R. des „Hexagon der Massnahmen“ und der „Methoden Matrix“) und entwickeln eine Idee davon, welche Interventionen zu welchem Zeitpunkt im Genesungsprozess indiziert sind.
  • Die Studierenden verlieren die evtl. vorhandene Scheu davor mit Essstörungen zu arbeiten.
  • Anhand von Videobeispielen werden in Gruppenarbeiten und im Rollenspiel beraterische
    und therapeutische Erfahrungen gesammelt.

Literatur

  • Liechti und M. Liechti-Darbellay (2020). Anorexia nervosa – Verzehrende Suche nach Sicherheit. Wege zur Veränderung im Kontext naher Beziehungen. Carl Auer Verlag
  • Grünwald, Held, Horni (2020). Die Methoden-Matrix der Psychotherapie. Systemische und verhaltenstherapeutische Techniken kombinieren. Beltz Verlag.
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Die Familienrekonstruktion ist eine «systemische Selbsterfahrung in der Gruppe» und eine diagnostische und therapeutische Methode, mittels welcher die eigenen familiären Prägungen, deren Wirkungen und Wechselwirkungen erkannt und räumlich-bildlich dargestellt werden können. Der Zugang zur eigenen Biografie ist Grundlage von Lebenszufriedenheit und für die Entwicklung einer professionellen Haltung sowie für die Sicherung der Qualität des eigenen therapeutischen Handelns von grosser Bedeutung. Die Gruppenselbsterfahrung startet 2–3-mal jährlich und findet in geschlossenen Gruppen (max. 12 Studierende) statt. Die Selbsterfahrungsleitung achtet auf einen wohlwollenden und für eine Selbstöffnung notwendigen sicherheitsspenden Beziehungsrahmen. Sie steht unter Schweigepflicht und hat keine weiteren Dozent:innenaufträge innerhalb der Weiterbildung. Für psychologische Psychotherapeut:innen ist die Teilnahme integraler Bestandteil der Psychotherapieweiterbildung und obligatorisch. Für angehende ärztliche Psychotherapeut:innen wird der Besuch der Familienrekonstruktion empfohlen.

Ausschreibung und Anmeldung

Im Vertiefungskurs wird einerseits theoretisches Wissen und Können aus der systemischen Therapiepraxis störungs- sowie themenspezifisch vertieft und eingeübt. Andererseits werden innerhalb der psychopathologischen oder psychiatrischen Spezialgebiete auch andere evidenzbasierte Therapieverfahren vermittelt. Die emotionsfokussierte Vorgehensweise wird gefestigt und auf unterschiedliche Settings (Einzel-, Paar- sowie Elternsetting) ausgeweitet. In der Mitte des Vertiefungskurses findet die Einführung in die Abschlussarbeit statt, die bis zum Abschlusskolloquium am Ende des Vertiefungskurses fertiggestellt werden muss. Während des Vertiefungskurses finden zwei Supervisionsblöcke in der Gruppe statt mit je wechselnden Gruppen-Supervisor:innen pro Block. Der Vertiefungskurs schliesst mit einem Abschlusskolloquium und einer mündlichen Prüfung ab.

Anmeldeformular

Daten und Inhalte VK 12

 

Im Grundkurs werden Konzepte und Methoden der systemischen Therapiepraxis anhand von Einblicken in reale Therapiefälle der Dozierenden anwendungsbezogen vermittelt. Die systemische Grundhaltung und die Gespr.chsführung im Mehrpersonensetting wird geübt und u.a. anhand von Videosequenzen analysiert. Im Weiteren werden die therapeutischen Schwerpunkte der bindungsbasierten und emotionsfokussierten Therapie eingeführt und die ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Psychotherapie vermittelt. Separat eingegangen wird ausserdem auf die die relevanten Ergebnisse aus der Psychotherapieforschung und der Qualitätssicherung. Die Gruppen-Supervisionen starten im zweiten Drittel des Kurses. Der Grundkurs wird mit einem Abschlussseminar inklusive Kompetenzüberprüfung abgeschlossen.

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Daten und Inhalte_GrK 14