Kontext Psychiatrie

Weiterbildner:innen

Sabine Iseli

Eidg. anerkannte Psychotherapeutin, Oberpsychologin Psychiatriezentrum Münsingen AG

Seminar Inhalt

Kontext Psychiatrie

Inhalte

Im Kontext der stationären Psychiatrie lassen sich verschiedene therapeutische Konzepte umsetzen und anwenden. In diesem zweitägigen Seminar befassen wir uns mit der Frage, inwiefern systemische Ansätze im stationären Setting anwendbar sind. Es sollen praxisnahe Ideen vermittelt werden, wie die Umsetzung system-therapeutischer Strategien und Konzepte erfolgen kann, u.a. anhand von verschiedenen Fallbeispielen.

Ein systemisch-ressourcenorientierter Zugang kann bei der Behandlung schwerwiegender (z.B. chronifizierter) psychiatrischer Erkrankungen hilfreich sein. Dabei wird berücksichtigt, dass das System rund um die Patient:innen meist besonders verzweifelt und aktiviert reagiert, häufig wenig Ressourcen bestehen und die Bedingungen der Kliniken erfordern, innerhalb von kurzer Zeit «Probleme zu lösen» resp. Patient:innen z.B. austreten zu lassen. Es wird zudem der Umgang mit Suizidalität, Zwangsmassnahmen und Psychopharmakotherapie thematisiert.

Ein Fallbeispiel wird vertieft betrachtet, um Einblick in einen Therapieverlauf zu erhalten, welcher viele Jahre andauert(e).

Zielsetzungen

  • Auseinandersetzung mit der Anwendung systemisch-therapeutischer Konzepte in der stationären Psychiatrie
  • Auftrags- und Zielklärung Setting-spezifisch verstehen
  • Unterscheidung zwischen klassisch-störungsorientierter Perspektive und systemischer Perspektive erkennen
  • Verständnis für die Risiken bei komplexen Helfersystemen (auch innerhalb der Psychiatrie)
  • Vorstellung, wie ein systemisch-ressourcenorientierter Zugang bei schwerwiegenden psychischen Störungen aussehen kann und wie sich dieser von klassischen Strategien unterscheidet
  • Grundlagen zu schwierigen Therapiesituationen im stationären Kontext, zu Suizidalität, Zwangsmassnahmen und Psychopharmakotherapie kennen
  • Einige neue Ansätze in der Psychiatrie, die der Stärkung der Betroffenenseite dienen, kennen

Literatur

  • Die Zukunft der Psychiatrie in der Schweiz (2016), Bericht in Erfüllung des Postulats von Philipp Stähelin (10.3255), SE.
  • Ruf, G. (2005). Systemische Psychiatrie. Carl-Auer Verlag, Heidelberg.
  • Schweitzer & Nicolai (2010), SYMPAthische Psychiatrie, Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Teismann & Dorrmann (2021). Suizidalität, Hogrefe Verlag
ZSB Bern
Villettemattstrasse 15
3007 Bern
T 031 381 92 82 info@zsb-bern.ch
Social Media
Newsletter abonnieren
Bleiben Sie auf dem neusten Stand unserer Angebote und Aktivitäten.

Die Familienrekonstruktion ist eine «systemische Selbsterfahrung in der Gruppe» und eine diagnostische und therapeutische Methode, mittels welcher die eigenen familiären Prägungen, deren Wirkungen und Wechselwirkungen erkannt und räumlich-bildlich dargestellt werden können. Der Zugang zur eigenen Biografie ist Grundlage von Lebenszufriedenheit und für die Entwicklung einer professionellen Haltung sowie für die Sicherung der Qualität des eigenen therapeutischen Handelns von grosser Bedeutung. Die Gruppenselbsterfahrung startet 2–3-mal jährlich und findet in geschlossenen Gruppen (max. 12 Studierende) statt. Die Selbsterfahrungsleitung achtet auf einen wohlwollenden und für eine Selbstöffnung notwendigen sicherheitsspenden Beziehungsrahmen. Sie steht unter Schweigepflicht und hat keine weiteren Dozent:innenaufträge innerhalb der Weiterbildung. Für psychologische Psychotherapeut:innen ist die Teilnahme integraler Bestandteil der Psychotherapieweiterbildung und obligatorisch. Für angehende ärztliche Psychotherapeut:innen wird der Besuch der Familienrekonstruktion empfohlen.

Ausschreibung und Anmeldung

Im Vertiefungskurs wird einerseits theoretisches Wissen und Können aus der systemischen Therapiepraxis störungs- sowie themenspezifisch vertieft und eingeübt. Andererseits werden innerhalb der psychopathologischen oder psychiatrischen Spezialgebiete auch andere evidenzbasierte Therapieverfahren vermittelt. Die emotionsfokussierte Vorgehensweise wird gefestigt und auf unterschiedliche Settings (Einzel-, Paar- sowie Elternsetting) ausgeweitet. In der Mitte des Vertiefungskurses findet die Einführung in die Abschlussarbeit statt, die bis zum Abschlusskolloquium am Ende des Vertiefungskurses fertiggestellt werden muss. Während des Vertiefungskurses finden zwei Supervisionsblöcke in der Gruppe statt mit je wechselnden Gruppen-Supervisor:innen pro Block. Der Vertiefungskurs schliesst mit einem Abschlusskolloquium und einer mündlichen Prüfung ab.

Anmeldeformular

Daten und Inhalte VK 12

 

Im Grundkurs werden Konzepte und Methoden der systemischen Therapiepraxis anhand von Einblicken in reale Therapiefälle der Dozierenden anwendungsbezogen vermittelt. Die systemische Grundhaltung und die Gespr.chsführung im Mehrpersonensetting wird geübt und u.a. anhand von Videosequenzen analysiert. Im Weiteren werden die therapeutischen Schwerpunkte der bindungsbasierten und emotionsfokussierten Therapie eingeführt und die ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Psychotherapie vermittelt. Separat eingegangen wird ausserdem auf die die relevanten Ergebnisse aus der Psychotherapieforschung und der Qualitätssicherung. Die Gruppen-Supervisionen starten im zweiten Drittel des Kurses. Der Grundkurs wird mit einem Abschlussseminar inklusive Kompetenzüberprüfung abgeschlossen.

Anmeldeformular

Daten und Inhalte_GrK 14 (Grundkurs 14 ist ausgebucht)

Daten und Inhalte_GrK 15 (ab sofort nehmen wir für den GrK 15 Anmeldungen entgegen)